Effiziente Bewässerung wird immer wichtiger

publiziert: Samstag, 3. Jan 2009 / 14:08 Uhr

Bern - Der Klimawandel und die damit verbundene Trockenheit stellt auch die Schweizer Bauern vor neue Herausforderungen. Eine effiziente Bewässerung wird in Zukunft immer wichtiger. Eine Studie soll objektive Kriterien für Bewässerungsprojekte definieren.

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In den letzten fünf Jahren häufen sich in der Schweizer Landwirtschaft Klagen wegen Ernteausfällen als Folge der Trockenheit. Aus Wassernot renovieren Walliser Berggemeinden daher Jahrhunderte alte Wasserleitungen, sogenannte Suonen.

Der Bündner Bauernverband schlug vor anderthalb Jahren Alarm. In verschiedenen Gebieten sei es aufgrund der Trockenheit in den letzten Jahren zu grossen Ertragsausfällen gekommen. Nun will der Bauernverband in Bewässerungsanlagen investieren.

Klimawandel erhöht Notwendigkeit

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat nach dem Hitzesommer 2003 reagiert. Im Jahr 2006 führte es eine Umfrage über den Stand der Bewässerungseinrichtungen in allen Kantonen durch. Der Klimawandel erfordere bessere Kenntnisse über die in der Schweiz praktizierte Bewässerung, stellte das BLW fest.

Die meisten inzwischen erfassten Daten beruhten weiterhin auf Schätzungen, die aber zuverlässiger seien als die bisherigen des BLW, heisst es in dem von Michael Weber und Andreas Schild verfassten Bericht zur Umfrage.

Nach Angaben der Kantone werden in der Schweiz insgesamt rund 38'000 Hektaren regelmässig und 12'000 Hektaren gelegentlich bewässert. Da verschiedene, auch bedeutende Kantone keine Angaben machten, schätzt das BLW, das mindestens weitere 5000 Hektaren regelmässig bewässert werden.

Landwirtschaft kein Wasserverschwender

Das BLW geht daher von einem gesamten Wasserbedarf von 144 Mio. Kubikmeter für ein durchschnittliches Trockenjahr aus, in dem eine Fläche von rund 55'000 Hektaren bewässert wird.

Die Schweizer Landwirtschaft ist auch im internationalen Vergleich kein Wasserverschwender. Sie braucht für die Bewässerung 12 Prozent des Gesamtwasserbedarfs der Schweiz. In Europa sind es hingegen 33 Prozent und weltweit sogar 70 Prozent.

Der Bewässerungsbedarf wird aber mit dem Klimawandel auch in der Schweiz zunehmen. Im Zuge der allgemeinen Erwärmung der Atmosphäre wird es zu extremeren Wettersituationen kommen. Dazu gehört eine grössere Gefahr von Trockenperioden im Sommer.

Das BLW rechnet in den nächsten Jahren mit einem Anstieg des Wasserverbrauchs für Bewässerungen auf rund 170 Mio. Kubikmeter oder ungefähr 15 Prozent des Trinkwasserverbrauchs der Schweiz.

Vertiefende Studie gestartet

Rund zwei Drittel der für die Bewässerung benötigten Wassermenge wird über Suonen in das Bewässerungsgebiet geführt. Gut die Hälfte der bewässerten Fläche wird dadurch versorgt. Am weitaus häufigsten bewässert wird Wiesland, gefolgt von Reben, Gemüse und Obst.

Aufgrund der Umfrage haben betroffene Kantone mit Unterstützung des BLW inzwischen eine Studie zum gleichen Thema gestartet. Die Kantone und das BLW wollen damit eine objektive und für die ganze Schweiz anwendbare Grundlage schaffen zur Beurteilung von Bewässerungsprojekten und deren Beitragsberechtigung.

Wie Andreas Schild vom Fachbereich Meliorationen des BLW weiter erklärte, soll die Studie zudem für ein Simulationsmodell im Zusammenhang mit dem Klimawandel verwendet werden.

(Von Alexa Clemenz Berger/sda)

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