Windkraft siegt als beste Alternativenergie

publiziert: Donnerstag, 15. Jan 2009 / 21:18 Uhr

Palo Alto/Hamburg - Windkraft ist die effizienteste und umweltfreundlichste Form der Energieverzeugung.

Die Windkraft ist eine der besten Alternativenergien.
Die Windkraft ist eine der besten Alternativenergien.
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Das behauptet Mark Jacobson, Zivil- und Umweltingenieur an der Stanford University, der eine Liste der sieben besten Energieformen erstellte. Er berechnete dafür, wie sich jede einzelne Technologie als ausschliessliche Energiequelle für den Elektrobetrieb aller Kraftfahrzeuge der USA auswirken würde.

Viele Faktoren

Dabei berücksichtigte er, wie verfügbar und ausfallssicher die Technologien sind, ihre benötigte Landfläche, die Beeinträchtigungen der Umwelt durch Treibhausgase und andere Verschmutzungen sowie daraus entstehende Gesundheitsrisiken für den Menschen.

Die Liste, die im Journal Energy and Environmental Science veröffentlicht wurde, reiht die Windkraft vor Solaranlagen, Geothermik, Gezeitenkraft, Solarpanels, Wellenenergie und Wasserkraft.

Sehr gefragt

Biomasse, Kohlekraft und Kernspaltung stehen nicht auf Jacobsons Liste. «Die besten Alternativenergien sind nicht die derzeit am meisten diskutierten», so der Stanford-Forscher unter Berufung auf seine Berechnungen.

«Auf Ethanol basierte Biotreibstoffe schaden der Gesundheit von Mensch und Tier, der Wasserversorgung und der Landfläche mehr als herkömmliche fossile Brennstoffe.» Getreide für Biomasse benötige zur Erreichung derselben Energiemenge eine 30-fach grössere Fläche als Windkraftanlagen und erzeuge mehr Treibhausgase.

Atomstrom verursache hingegen eine 25 mal höhere Kohlenstoff- und Luftverschmutzung als die Windkraft, die Hälfte davon allein während der Kraftwerksplanung und der Bauzeit, in der man auf fossile Brennstoffe angewiesen sei.

Hochrechnung

Kritik findet auch die oft als «saubere Kohle» bezeichnete Kohleverbrennung mit anschliessender Filterung und unterirdischer Speicherung des CO2-Ausstosses. Bau und Betrieb ausreichender sauberer Kohlekraftwerke setzten 110 mal mehr Kohlenstoff frei als Windkraftwerke, rechnet Jacobson vor.

Martin Kaltschmitt vom Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg-Harburg betont, dass die Reihung der Energieformen länderspezifisch sei. «Die jeweils beste Energieform hängt u.a. von den natürlichen Gegebenheiten eines Landes, von der Struktur des Energiesystems und auch von der administrativen Rahmensetzung ab. In Österreich sind etwa Wasserkraftwerke vielversprechender als Windkraftanlagen.»

Rentable Lösung

Kaltschmitts Berechnungen für Deutschland sehen die Windenergie vor Wasserkraft, Erdwärme und Photovoltaik als ökonomisch rentabelste Lösungen, dieselben Energieformen verursachten auch den niedrigsten CO2-Ausstoss. Jacobsons Grundhaltung zur Biomasse kann Kaltschmitt nicht nachvollziehen.

«Die Verwendung von Restholz, Stroh und Gülle sowie organischen Abfällen ist durchaus zu befürworten und aus ökonomischer und ökologischer Sicht sehr vielversprechend», betont der Hamburger Bioenergie-Experte.

Neue Arbeitsplätze

Der Umstieg auf erneuerbare Energieformen sieht Jacobson als optimale politische Massnahmen zur Überwindung der aktuellen Wirtschaftsflaute. «Indem man Arbeitsplätze in der Errichtung von Windturbinen, Solaranlagen, geothermischen Anlagen sowie von Elektrofahrzeugen und Stromleitungen schafft, reduziert man auch die Kosten für Gesundheit, Ernteschäden und negativen Klimafolgen.»

Der US-Forscher schlägt dazu die Konzentration auf die Weiterentwicklung der Technologien mit dem höchsten Nutzen vor. Von diesem Vorhaben rät sein Leipziger Fachkollege jedoch ab. «Wir brauchen im Bereich der alternativen Energien eine Diversifizierung, um verschiedenen Energieformen die Chance der Weiterentwicklung zu geben», so Kaltschmitt abschliessend.

(sl/pte)

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