Algen lösen das Biodiesel-Problem

publiziert: Donnerstag, 23. Okt 2008 / 15:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 23. Okt 2008 / 15:29 Uhr

Wien - Biodiesel kam in den letzten Jahren in Kritik, da sich die zur Gewinnung benötigten Anbauflächen als Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion herausstellten. Der Einsatz von Algen als pflanzliche Biodiesel-Rohstoffe könnte hier eine Lösung bieten.

Die verschiedenen Arten der Grünalge Botryococcus haben besonders hohe Fettgehalte.
Die verschiedenen Arten der Grünalge Botryococcus haben besonders hohe Fettgehalte.
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Meeresbiologen der Universität Wien prüfen derzeit in Kooperation mit der BioDiesel International Verarbeitungsformen und Erträge einer ölhältigen Mikroalge, die sich für die Erzeugung von Biodiesel eignet.

Dass aus Algen Öl gewonnen werden kann, ist bereits seit den 70er-Jahren bekannt. Sie sind in ihrer fossilen Form immerhin an der Entstehung von Rohöl beteiligt. «Bisher wurde aber die Untersuchung aus Kostengründen nicht weitergeführt», so Forschungsleiter Friedrich Schagerl.

Der finanzielle Aufwand für erforderliche Photobioreaktoren und die Entnahme der Algen aus dem Flüssigmedium sei gross, jedoch steige mit den Treibstoffpreisen das Interesse der Wirtschaft an dieser alternativen Gewinnung.

Doch auch lebende Schwebealgen enthalten für die Biomasse nutzbares Öl, das sie zum Überleben brauchen. Die Ölpartikel machen sie leichter und verhindern ihr Absinken in Tiefe, wo es kein für die Photosynthese notwendiges Sonnenlicht gibt. Besonders hohe Fettgehalte haben die verschiedenen Arten der Grünalge Botryococcus.

Sonnenlicht und CO2

Um die Verarbeitungsmöglichkeiten zu erforschen, isoliert das Wiener Forscherteam zunächst Algen aus verschiedensten Biotopen, züchtet sie und sucht nach ihrem maximalen Ölgehalt.

«Die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum von Algen ist das Sonnenlicht, das bei der Züchtung in nördlichen Regionen durch künstliche Beleuchtung ersetzt werden muss», erklärt Schagerl.

Das Flüssigmedium, in dem die Algen wachsen, enthalte eine Nährlösung aus Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff und anderen mineralischen Stoffen, ausserdem brauche die Pflanze zum Aufbau der Biomasse grosse Mengen an Kohlendioxid.

«Das für den Photobioreaktor notwendige CO2 erhalten wir von einem Biomasse-Kraftwerk. So werden dessen Abgase selbst wieder als Biomasse gebunden», so der Wiener Meeresbiologe.

«Hochwertiger Kraftstoff»

Der benötigte Rohstoff für Algensprit wächst schnell und die verlorene Agrarfläche ist im Vergleich zu Biodiesel aus Feldfrüchten klein. Doch auch von der Qualität des Algen-Biodiesels verspricht sich Schagerl einiges.

«Durch eine nachträgliche Veresterung kann hochwertiger Kraftstoff hergestellt werden, die Anwendung ist sogar für das Flugzeugbenzin Kerosin denkbar.» Die Qualität des Diesels hänge vor allem von der Art der Alge ab, so Schagerl abschliessend.

(bert/pte)

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